Verliebt in Einfache(r) Sprache

Marlene und das Kribbeln im Bauch ist ein Jugendbuch in Einfacher Sprache für Menschen mit und ohne Behinderung. Darin lernt Marlene bei einer Party in der inklusiven Disko Mika kennen. Sie tanzen den ganzen Abend zusammen und in Marlenes Bauch ist auf einmal so ein Kribbeln.

Das Buch von Agnes Schruf erzählt, wie Marlene sich zum ersten Mal verliebt. Die Lesenden begleiten sie über eine Woche bei allen Gefühlen, die Marlene erlebt, schön und detailliert illustriert von Malou Großklaus.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch weil ich es wichtig finde, dass es Bücher in einfacher Sprache für unterschiedliche Altersstufen gibt.

Zwei Kritikpunkte habe ich dennoch (für den ersten Absatz CN Erwähnung sexualisierte Gewalt, im Buch passiert aber keine):

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Gerade Frauen mit Behinderung erleben überdurchschnittlich oft sexualisierte Gewalt. In Büchern wie diesem wäre es leicht, die Wichtigkeit von Konsens unterzubringen, statt dass sich, wie hier, einfach geküsst wird. Es hätte Kommunikation dazu stattfinden können, ob man geküsst werden möchte, und vorher vielleicht auch Gespräche mit Familie oder der Integrationskraft geben können.

Aufgrund der anhaltenden Kritik durch behinderte Aktivist*innen am sogenannten Schwer-in-Ordnung-Ausweis finde ich das Vorkommen desselben im Buch nicht ideal, und mag daher in dieser Rezension auf die Kritik daran hinweisen.

Insgesamt aber ein schönes Buch, das viele Leser*innen verdient und das ich gerne gelesen habe. Danke daher an Malou Großklaus für das Rezensionsexemplar.

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